Seit September 2006 läuft das LIFE-Projekt „Lebensader Obere Drau“. Es ist bereits das zweite EU-geförderte Naturschutzprojekt in der Region Oberes Drautal. Das Gesamtvolumen der Projektmaßnahmen beträgt 3,8 Mio. Euro, 1,5 Mio. davon kommen von der EU, den Rest teilen sich Land und Lebensministerium. 
Projektträger und für die Umsetzung verantwortlich ist die Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Kärnten. Im Zentrum des Projektes stehen drei große Flussaufweitungen, die sowohl dem Hochwasserschutz als auch der Natur zugutekommen. Für Projektleiter DI Norbert Sereinig, Leiter der Abt. 18 Wasserwirtschaft, ist das LIFE-Projekt ein Vorzeigebeispiel dafür, wie Hochwasser- und Naturschutz in beiderseitigem Interesse zusammenarbeiten.
Vieles wurde schon erreicht. Die Flussaufweitung Rosenheim wurde bereits 2007 fertiggestellt, vor wenigen Wochen eröffnete die WLV Kärnten, ebenfalls Partner im Projekt, am Berger Feistritzbach eine neue moderne Geschiebesperre, die auch ökologischen Anforderungen entspricht. Der dichte Zeitplan des LIFE-Projektes, dessen Fortschritt von der EU jährlich kontrolliert wird, erlaubt dennoch kaum Verschnaufpausen. Inzwischen konnte Ing. Herbert Mandler von der Abteilung 18 Wasserwirtschaft, Unterabteilung Spittal/Drau mit seinem Team ein weiteres Projekt zum Abschluss bringen. Zwischen April 2009 und Oktober 2009 wurden an der Drau im Bereich Amlach auf einer Länge von rund 1,2 Kilometer rund 60.000 Kubikmeter Erde und Schotter bewegt. Eine ca. 20 m breite Flussaufweitung, ein neuer Fluss-Nebenarm und mehrere Augewässer entstanden. Auf den Flächen dazwischen wird sich in den nächsten Jahrzehnten ein rund 2 ha großer Auwald entwickeln. 
Die neu initiierten Grauerlenauwälder, Schotterbänke und Augewässer sind charakteristisch für alpine Gebirgsflüsse. Sie verbessern die Lebensverhältnisse für viele EU-weit geschützte Tier- und Pflanzenarten im Natura 2000-Gebiet Obere Drau nachhaltig. Mit dem großen Flussnebenarm wurde ein wertvoller Rückzugsraum für viele Fischarten geschaffen. Das Gewässer dient zudem als Kinderstube für Jungfische und Amphibien. Beim Bau wurde auch bewusst auf die Herstellung von Steilufern geachtet. Steilufer sind an der Drau sehr selten und werden besonders vom Eisvogel als Brutareal benötigt, weiß Dr. Werner Petutschnig von der Abteilung 20 Landesplanung, Unterabteilung Naturschutz, der das LIFE-Projekt naturschutzfachlich begleitet. Für die Planung zeichnen sich der aus Lienz stammende Dr. Peter Mayr (hydraulische Modellierung) und die Firma Revital ZT GmbH (ökologische Planung) verantwortlich. DI Jürgen Petutschnig vom Umweltbüro Klagenfurt sorgte für die ökologische Baubetreuung. Im kommenden Jahr 2010 wird das LIFE Projekt mit der dritten und zugleich größten Flussrevitalsiierung im Bereich Obergottesfeld fortgeführt. Anfang 2011 sollen alle LIFE-Maßnahmen abgeschlossen sein. |