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Flussaufweitungen
Unter dem Titel „Lebensader Obere Drau“ konzentrieren sich die Hauptaufgaben in den kommenden fünf Jahren auf den Bau von drei großen Flussaufweitungen mit einer Gesamtlänge von rund 5 Kilometern und einer Fläche von ca. 20 Hektar.
Bei Obergottesfeld ist am linken Ufer auf einer Länge von rund 3,7 Kilometern der Rückbau der derzeitigen Ufersicherungen geplant, kombiniert mit mehreren Flussbettaufweitungen, Nebengerinnen, Totarmen und Stillgewässern. Die beanspruchten Flächen sind öffentliches Wassergut. Im Bereich St. Peter / Amlach soll ein ca. 800 m langer Seitenarm entstehen, ein Lauenbach dotiert und ein Stillgewässer angelegt werden. Geplanter Baubeginn ist 2010.
Zwischen Möllmündung und Rosenheimerbrücke ist die Flussaufweitung Rosenheim bereits erfolgreich umgesetzt. Mit der feierlichen Flutung einer neu angelegten Flussaufweitung im Bereich Rosenheim am 6. Juni 2007 konnte ein erster zentraler Teil des neuen LIFE-Projektes abgeschlossen werden. mehr
Siehe aktuelle Luftaufnahmen. Hier gehts zu den Bildern von der Eröffnung der Flussaufweitung Rosenheim. Ein Folder und ein Plakat zur Maßnahme stehen zum Download bereit. Die Pressemeldungen gibt’s hier.
Zwischen November 2006 und Mai 2007 wurden an der Drau oberhalb von Rosenheim auf einer Länge von rund einem Kilometer rund 60.000 Kubikmeter Erde und Schotter bewegt. Eine Flussaufweitung, ein neuer Nebenarm, mehrere Augewässer und ein Flutmuldensystem entstanden.
Die neu initiierten Grauerlenauwälder, Schotterbänke und Augewässer sind charakteristisch für alpine Gebirgsflüsse. Sie verbessern die Lebensverhältnisse für viele EU-weit geschützte Tier- und Pflanzenarten im Natura 2000-Gebiet Obere Drau nachhaltig.
Einen Teil der Maßnahmen bildet ein revitalisiertes Altarmsystem rechtsufrig der Drau. Durch die Verbindung mit dem Hauptfluss wird ein wertvoller Rückzugsraum für viele Fischarten geschaffen. Das Gewässer dient zudem als Kinderstube für Jungfische und Amphibien. Beim Bau des Altarmsystems wurde auch bewusst auf die Herstellung von Steilufern geachtet. Steilufer sind an der Drau sehr selten und werden besonders vom Eisvogel als Brutareal benötigt. Der ganze Bereich bildet eine ideale Ruhezone für weitere sehr seltene Vogelarten, wie beispielsweise den Flussuferläufer.
Gleichzeitig zieht der Mensch seinen Nutzen aus der Maßnahme. In bewährter Weise wurde die Drau-Revitalisierung auf die Anforderungen eines modernen Hochwasserschutzes abgestimmt. Im erweiterten Flussbett bleibt die Höhenlage der Gewässersohle stabil, der Fluss kann außerdem im Hochwasserfall deutlich mehr Wasser aufnehmen, was der Sicherheit der Unterliegergemeinden zugute kommt.
Die Kosten belaufen sich auf rund 500.000 Euro. Die EU im Rahmen des LIFE-Förderprogrammes und das Lebensministerium finanzieren den Hauptteil der Maßnahme.
Die Durchführung der Flussbaumaßnahme lag in den bewährten Händen der Abteilung 18 – Wasserwirtschaft Unterabteilung Spittal/Drau (Ing. Herbert Mandler). Für die Planung zeichnen DI Reinhard Schulz aus Wien (technische Planung), der aus Lienz stammende Dr. Peter Mayr (hydraulische Modellierung) und der in Möllbrücke beheimatete DI Jürgen Petutschnig (ökologsiche Planung und Baubetreuung) verantwortlich.
Ing. Herbert Mandler vom Wasserbauamt in Spittal betont die Bedeutung dieser Maßnahmen für die Hochwassersicherheit im Drautal. „Durch die Aufweitungen wird der Abflussquerschnitt erhöht, durch die Materialzugabe in den Fluss die Eintiefung der Flusssohle gestoppt.“ Dem erfahrenen Flussbauer, der wie schon beim 1. LIFE-Projekt für die Bauabwicklung verantwortlich zeichnet, ist es ein besonderes Anliegen, am Erfolgsrezept des Vorgängerprojektes festzuhalten. „Natur- und Hochwasserschutz müssen Hand in Hand arbeiten. Von dieser Symbiose profitiert die ganze Region“, ist er überzeugt. |